Pressemitteilung, Berlin, 30. Mai 2013.
Der Aufschrei in den Medien war groß, als ADAC und Stiftung Warentest vorgestern den ersten gemeinsamen Elektrofahrradtest veröffentlichten. Die negativen Ergebnisse – rund die Hälfte der Räder fiel mit »mangelhaft« durch – überraschten die Branche, die Medien und Radexperten. Neben drei getesteten »Discounterrädern« fielen auch hochpreisige E-Räder renommierter Hersteller durch. Das boomende und umweltfreundliche Verkehrsmittel also ein Sicherheitsrisiko?
“Der Test zeigt zunächst einmal, dass bei sehr großen Belastungen und 20.000 Kilometern simulierter Fahrt nicht alles so stabil ist, wie es sein sollte. Die Branche muss sich das zu Herzen nehmen und Bauteile, wie Lenker oder Rahmen, auch für extreme Belastungen auslegen. Im Zweifel also mehr Sicherheit einplanen.” so Wasilis von Rauch, E-Rad Experte beim ökologischen Verkehrsclub VCD.
Doch für die Nutzung des E-Rades im Alltag schürt der Test zu viele Bedenken, wie Wolfram Hartmann, Vorstand des Händlerverbunds Feine Räder e.V. und Mitglied im Beirat des VCD Projekts “Besser E-Radkaufen” bestätigt: “Fälle von Lenkerbrüchen treten seit Anfang der neunziger Jahre nur noch im Sportbereich auf. Daher empfehlen wir allen, die sportlich fahren oder den Lenker sonst stark belasten, diesen regelmäßig auszutauschen. Ansonsten gibt es überhaupt keinen Grund zur Sorge. Alltagsradler sollten sich nicht beirren lassen“.
Zum konkreten Rahmenbruch im aktuellen E-Biketest hält Wolfram Hartmann fest: “Unsere Händler verkaufen das betroffene Modell C-Flyer seit vielen Jahren, mittlerweile rund 4000 Stück, einen Rahmenbruch hat es noch nie gegeben“. Erstaunlich ist zudem, dass das gleiche Modell im März 2013 den Dauertest von Ökotest über 20.000 Kilometer ohne Schaden überstanden hat. Lenkerbrüche traten bei Ökotest ebenfalls nicht auf.
Für den ökologischen Verkehrsclub VCD steht fest, E-Räder müssen weiter verbessert werden. Das betrifft die Lebensdauer und die Sicherheit der Akkus, die Standardisierung der Ladegeräte und die mögliche Zuladung. Doch das durch den Test erzeugte Bild, man müsse auf einem E-Rad um sein Leben fürchten, ist überzogen und unberechtigt.
Wer Elektrofahrräder testen möchte, bekommt auf dem Verbraucherportal www.e-radkaufen.de umfangreiche Tipps zur Handhabung. Per Typentest lässt sich zudem herausfinden welches E-Rad für welchen Nutzenszweck am besten passt. Bei der Kaufentscheidung sind schließlich die Beratung und ein Probefahren beim Fachhändler zu empfehlen.